Weihnachtsmeme

mit sämtlichen Schülern

 

-Teil IV-

 

Franzi, Betty, Ivy, Lilly, Lara

 

~*~

 

Für sämtliche Aufgaben wurde ein Zufallsgenerator verwendet. Die Ergebnisse der Nummerierungen sind also nicht von uns ausgesucht.

1. Erin
2. Heath
3. PJ
4. Charity
5. Sky
6. Liam 
7. Evelyn

8. Tate

9. Lilia

10. Lauren

11. Alex

12. Cadie

13. Ace

14. Nessa

15. Manu

16. Angel

17. Ryan

18. John

19. Riley

20. Rory

21. Derra

22. Isa

23. Elijah

24. Ben

25. Ishan

26. Blair

27. Gran

28. Jacky



Aufgabe 17: Mr DeLuce lässt ebenfalls Wunschzettel schreiben, die dann anonym ausgehängt werden. Zeigt uns die Wunschzettel der Schüler und was sie sich vom Geist der Weihnacht wünschen. Wer nimmt die Aufgabe ernst, wer eher weniger?


Erin

Ich wünsche allen Menschen Frieden, Glück und Zuversicht. Zumindest an Weihnachten sollte jeder seine Ängste und Sorgen vergessen, Freude verspüren können.

Es ist einfach nur furchtbar, dass es im 21. Jahrhundert noch immer irgendwelche Vollidioten gibt, die die Kontrolle über jeden und alles haben wollen, jegliche Macht an sich reißen, nur um an der Spitze der Welt zu stehen. Dafür sollte man sich schämen! Es kann doch nicht sein, dass Erwachsene und Kinder an Hunger oder Durst sterben, erfrieren oder wegen Krieg fliehen müssen! Inzwischen sollte die Menschheit doch klug genug sein, um Konflikte ohne Gewalt zu lösen!

Deshalb hoffe ich, dass gerade an Weihnachten die Nächstenliebe im Mittelpunkt steht!

 

John

Warum sollte ich meine tiefsten Wünsche preisgeben und an jemanden schreiben, der überhaupt nicht existiert? Inzwischen sollte doch wohl klar sein, dass wir intelligent genug sind, um zu wissen, dass der Weihnachtsmann nicht echt ist, weshalb diese Aufgabe mir mehr als unnötig erscheint.

(Aber falls die Wünsche doch in Erfüllung gehen könnten, würde ich mir wünschen, älter zu sein, damit du mir eine Chance gibst!)

 

Angel

Was ich mir wünsche? Dass ihr euch alle verpisst und endlich euer verdammtes Maul haltet! Damit ich wenigstens an Weihnachten meine Ruhe habe und nicht eure hässlichen Visagen ertragen muss!

 

Sky

We wish you a merry Christmas, we wish you a merry Christmas, we wish you a merry Christmas and… sweet bunny for me!

 

Manu

(Auf dem Zettel ist ein ordentlich gezeichneter Tannenbaum zu sehen, der mit Kugeln und Lametta geschmückt ist. Unter dem Baum liegt ein großer Stapel Bücher. Unter dem Bild steht in ordentlicher Schrift)

Ma famille, les livres et moi.

Gran

Wie wäre es mit ein bisschen Schokolade zum Fest der Liebe? Und wo genau liegt jetzt der Unterschied zwischen Christkind und Weihnachtsmann?


PJ

Santaaa!

Meine Schwester hat immer behauptet, du würdest nicht existieren, aber jetzt weiß ich es ja besser. Also gib mir irgendwas, mit dem ich Heather beweisen kann, dass sie falsch lag. Ähh, bitte natürlich! Ich, ähh, würde mich wirklich außerordentlich freuen und du bist doch ein cooler Typ, oder nicht?


Evelyn

Habt ihr am Nordpol schon mal was von Loriot gehört? Ist zwar jetzt nicht zu Weihnachten speziell, aber passt wenigstes in die Adventszeit!

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,

Schneeflöcklein leis herniedersinken.

Auf Edeltännleins grünem Wipfel

häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.

Und dort vom Fenster her durchbricht

den dunklen Tann ein warmes Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer

die Försterin im Herrenzimmer.

In dieser wunderschönen Nacht

hat sie den Förster umgebracht.

Er war ihr bei des Heimes Pflege

seit langer Zeit schon sehr im Wege.

So kam sie mit sich überein:

am Niklasabend muß es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh',

das Häslein tat die Augen zu,

erlegte sie direkt von vorn

den Gatten über Kimm und Korn.

Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase

zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase

und ruhet weiter süß im Dunkeln,

derweil die Sternlein traulich funkeln.

Und in der guten Stube drinnen

da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muß die Försterin sich eilen,

den Gatten sauber zu zerteilen.

Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen

nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.

Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied

(was der Gemahl bisher vermied) -,

behält ein Teil Filet zurück

als festtägliches Bratenstück

und packt zum Schluß, es geht auf vier,

die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,

im Dorfe hört man Hunde bellen.

Wer ist's, der in so tiefer Nacht

im Schnee noch seine Runde macht?

Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten

auf einem Hirsch herangeritten!

He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,

die armen Menschen Freude machen?

Des Försters Haus ist tiefverschneit,

doch seine Frau steht schon bereit:

Die sechs Pakete, heil'ger Mann,

's ist alles, was ich geben kann.

Die Silberschellen klingen leise,

Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.

Im Försterhaus die Kerze brennt,

ein Sternlein blinkt – es ist Advent.


Tate

Ein leeres Blatt Papier, man sieht noch ein paar Krümel Tabak in den zerknitterten Falten liegen, die wohl beim Drehen überflüssig waren.


Heath

Wer auch immer jedes Jahr auf die Idee kommt, mir neue T-Shirts zu schenken, lasst es einfach. Das ist nur Geldverschwendung. Kreiert lieber mal Halterungen für Kopfkissen, damit sich die ganzen Mädels beim In-Ohnmacht-Fallen nicht immer so hart den Kopf am Boden stoßen. ;)


Charity

Lieber Weihnachtsmann!

Ich weiß bis heute noch nicht genau, ob du meine Briefe überhaupt jemals gelesen hast, aber falls du es dieses Mal tust, möchte ich mich für deine Aufmerksamkeit bedanken, die du mir zulassen kommst. Ich habe ein paar Pralinen mitgeschickt, damit du auch mal welche für dich hast und nicht immer nur welche verteilen musst. Ich hoffe, du magst Nougat!

Und vielleicht – wenn du nicht allzu beschäftigt bist, natürlich – könntest du mir ja eine kleine Überraschung zukommen lassen? Nichts großes, aber ich wünsche mir so sehr ein Glöckchen von deinem Rentierschlitten, wie im Film Der Polarexpress, weißt du, von was ich spreche? Das würde mich wirklich total glücklich machen!

Ein frohes Fest und überarbeite dich bitte nicht!

Isa

Auf dem Wunschzettel ist statt einigen Wünschen die Zeichnung eines verschneiten Winterabends.

(Anmerkung der Autorin: Das … sagt, glaube ich, schon alles ….)

 

Jacky

In feiner, enger Schrift steh folgendes geschrieben:

Hallo Weihnachtsmann,

ich wünsche mir nur eines: mit meiner Schwester zusammen sein. Und, dass alles gut wird.

Dir, lieber Weihnachtsmann, wünsche ich eine gute Reise und dass du all die beschenkst, die es verdient haben.“

 

Lauren

Ich bin 102 Jahre alt und habe vor 97 Jahren nicht einmal an den Weihnachtsmann geglaubt. Was also soll ich mit diesem dämlichen Wunschzettel.“ 

 

Janessa

Sehr geehrter Herr Weihnachtsmann,

ein wenig mehr Schönheit für die Welt wäre nicht verkehrt. Und weniger Dummköpfe.

Kriegst du das hin?

Liebe Grüße

Janessa

 

Elijah

Auf dem Wunschzettel ist ein roter Stempelaufdruck:

Erledigt

Riley

Lieber Weihnachtsmann,

[ ] Ich war dieses Jahr lieb.

[ ] Okay, vielleicht manchmal.

[ ] Irgendwann bestimmt mal… 

[x] Schon gut, ich kaufe mir meine Geschenke selbst.

 

Liam

Einige Smileys mit verschiedenen Gesichtsausdrücken zieren den ersten Teil des Blattes, darunter steht: „Dear Santa, I'm writing to let you know that I've been naughty and it was worth it.“

 

Lilia

Wenn du aufhörst, an den Weihnachtsmann zu glauben, kriegst du Unterwäsche und Socken geschenkt.

Wäre ich mal nicht so früh aus meiner heilen Traumwelt aufgewacht.

 

Alex

Keiner ist weise,

Wenn er nicht die Geduld kennt.

Alles braucht Stille,

braucht Zeit,

braucht Vertrauen in das Leise der Welt.

In das Wachstum jener dunklen Zeit.

(Als kleine Randnotiz: „Ich glaube, das hat mein Onkel mal zu mir gesagt, oder so…)

 

Ace

Ich warte bis heute noch auf ein Verbot von sämtlicher Kleidung für das weibliche Geschlecht. Also hopp hopp! (Daneben eine relativ anzügliche Zeichnung, die allerdings durchgestrichen wurde.)

PS: Yo, Santa… Gibt's am Nordpol eigentlich auch ein paar heiße Elfen? Nur aus Interesse natürlich, Bruder. ;)

 

Ryan

- Playstation 4

- Xbox 1

- WiiU

- neuer PC

- neuer Bildschirm für den neuen PC

- neue Superhelden-Sticker für den neuen Bildschirm für den neuen PC

- Die Liste ist scheiße.

- Ace ist scheiße.

- Blabla

- Blablabla

- Schinken

Derra

Ey, Weihnachtsmann. Mal ne ehrliche Frage, Kumpel: Wieso warst du im Einkaufszentrum immer weg, wenn ich auf deinem Schoß sitzen wollte? Ich hab verdammte zwei Stunden angestanden und es war kalt. Und dann komm ich Jahre später wieder und du sagst, ich bin zu alt? Was ist das für ein Scheiß?

P.S.: Dein Bart ist eh scheiße.

 

Ben

(auf dem Blatt sind mehrere Sätze angefangen und dann intensiv wieder ausgestrichen worden. Am Ende ist das Blatt leer geblieben von Wünschen. Stattdessen hat Ben eine schiefe Schneeflocke an die Seite gemalt und „Merry X-Mas“ darauf geschrieben.)

 

Ishan

(Ishan hat sehr erwachsen, aber dafür mit vielen bunten Farben einen Penis mit einer Nikolaus-Mütze auf seinen Zettel gemalt. Auf sein zeichnerisches Kunstwerk zeigt ein Pfeil. Daneben steht der Schriftzug „PJ“)

 

Cadie

You already know, man. You already know.

 

Rory

„A chubby little snowman 

had a carrot nose. 

Along came a bunny, 

and what do you suppose? 

That hungry little bunny, 

looking for some lunch, 

Grabbed that snowman’s nose, 

Nibble, nibble, crunch!“

Schnee für alle ♥♥♥

(darunter wurde ein ziemlich bescheuert aussehender Hase gemalt)

 

Aufgabe 18: Zur Weihnachtsfeier spielen die „Wrong Direction“ drei Weihnachtssongs. Beschreibe die Reaktionen hinter der Bühne, die Lieder, die ausgesucht werden und die Fans in der Aula.

 

Zur Erinnerung:

 

Ace - Management

Ishan - Schlagzeug

John - Sänger

Heath - Piano/Keyboard

Ben - Backgroundtänzer

Angel - Gitarre

 

 

Hinter der Bühne:

 

Ishan: Okay, Ace... Erzähl deinen Sklaven doch mal, was du für krasse Songs für uns auf Lager hast.

Ben: -ist blass um die Nase-

Heath: -sitzt am Klavier. ist oben ohne. sieht gut aus. Tut nicht viel mehr. Außer im Licht der Discokugel in seiner Glitterbodylotion zu funkeln-

Ace: -sieht ihn stirnrunzelnd an- Was für Songs? Wir haben Backgroundtänzerinnen, da achtet doch niemand mehr auf den SONG..

Angel: -zupft genervt an seiner Gitarre rum- Warum tun wir uns das gleich nochmal an?

John: Warum mache ich hier wieder mit? -stöhnt auf-

Ace: Wegen den Groupies natürlich? -grinst anzüglich-

Heath: -glitzert wie ein ganzes Einhorn- Der Girls.

John: Welche Girls? Als ob Laur... Ach egal.

Ishan: Wow, Heath.. hast du von diesem Glitterzeugs noch was?

Heath: Hab ich von Angel.

Angel: Laber keinen Müll, Heath!

Ishan: -kichert- Ach, unsere bandeigene Glitzerfee

John: Jungs! Was spielen wir denn jetzt?

Ace: Jingle Bells?

Heath: Ist das nicht Playback? Kann doch keiner spielen... außer mir.

Ben: -wird immer blasser-Ich bin weg ...-verschwindet Richtung Ausgang-

Angel: Sag mal, geht's noch?

John: -hält Ben auf- Hier geblieben. Das stehen wir jetzt gemeinsam durch

Angel: Lass ihn... Der kotzt dir nur gleich aufs Hemd...

Heath: Wenn er kotzt, kotz ich auch, ich kann das nicht sehen.. -hysterisch-

Ben: -sieht giftig zu Angel, schweigt jedoch-

John: -funkelt Angel böse an - Ja, wenn du weiter solch dumme Sprüche lässt

Ishan: -klatscht in die Hände- Alles klar... Hier kotzt heute keiner, okay?

Heath: -schluckt tapfer wieder runter-

Angel: Besser wärs...

Ace: -bleibt mit dem Blick an einer leicht bekleideten Tänzerin hängen und klinkt sich aus-

John: Verdammt, Angel, kannst du einmal die Klappe halten?

 

Das Playback startet.

 

Heath: Aaaarg... ich bin noch nicht so weit, ich bin nicht nicht so weit....

Ben: -brummt, verkrümmelt sich langsam-

Ishan: Auf die Bühne, ihr tapferen Ritter! -schmiert sich noch schnell mit Glitzer ein-

Angel: -murmelt vor sich hin- Das wird eine einzige Katastrophe...

Heath: -grinst dämlich, als der Vorhang aufgeht-

John - greift Ben am Arm und zieht ihn Richtung Bühne

Ben: Ichwillnicht!!!!!

Ace: -aus dem Hintergrund- Wir sehen uns nach der Show, Süße!

Angel: -schubst Ace vor sich auf die Bühne- Lass dein Gehirn wenigstens mal für ein paar Minuten die Oberhand gewinnen, Player!

 

 

Betty: YOLOOOOO -hüpft tanzend durchs Bild-

 

 

Im Zuschauerraum:

 

Gran: -sieht zur Bühne und bohrt in der Nase- Hm... gewöhnungsbedürftig....

Cadie: -zieht ihn mit- Nicht so schwarzseherisch ... ACE! ROCK DIE SCHEIß BUDE, ALTER!

Charrie: -legt leicht den Kopf schief- Glaubt ihr, die spielen auch oder winken die nur?

Manu: Das ist schon très mignon...

Gran: Hat Sullivan es schon wieder mit dem Glitzer übertrieben? Die ganze Luft flimmert ja... und was bedeutet die Textzeile "yeeeey, yeeey ahhhaaaa...yeeey... bitch"? Ist das Expressionismus?

Manu: Nein, ich glaube, dass ist eher Impressionismus.

Cadie: Das ist Heath, Alter.

Gran: "yeeeey...yeeeey ahaaaa... yeeeey... bitch" immer und immer wieder das Gleiche... Refrain oder gesamtes Lied? Kunst oder Einfallslosigkeit? Und ist zelebrierte Einfallslosigkeit nicht auch Kunst? -grübelt darüber mal eine Weile- Oh, Heath ist nackt...

Charrie: Ich wusste gar nicht, dass Angel Gitarre spielen kann... -ist ziemlich weggetreten-

Manu: Oh... -ihre Wangen röten sich leicht-

Gran: Ich bin zu einem gedanklichen Ergebnis gekommen: Der Writer sollte ausgepeitscht werden. Mit einem Gesangsbuch.

Cadie: -schwenkt die Fähnchen-Ey, jetzt hört doch einfach zu.

Gran: Hm... Sullivan sieht gar nicht so schlecht mit dem Glitzer aus... oh, hab ich das laut gesagt? Rein objektiv meine ich natürlich.

Charrie: Aber würde das nicht wehtun? -reißt sich nur ungern vom Anblick los, um Gran anzublicken-

Gran: -schielt nach links und rechts und hustet: Yeeeey... yeeeeey... ahaaaaa?

Manu: Vielleicht soll der Text die Emotionen des Sängers noch deutlicher hervorheben?

Gran: Welche Emotion assozierst du mit "yey ahaaaa bitch", Manuela?

Charrie: Schlafzimmer-Emotionen, würde ich jetzt mal tippen.

Manu: -überlegt kurz- Peut-être die Sehnsucht, die sich hinter seiner Fassade verbirgt

Gran: Das Individuum und die Gesellschaft...-aufgeregt-

Charrie: Der Urtrieb der Menschheit...

Gran: Charity, ich bin mir nicht sicher, ob der Glitzer deinen Hormonhaushalt negativ beeinflusst hat....

Manu: Dann stammt der Text aber eher von Ace, als von John, non?

Gran: Auch John hat Triebe...-ernst- Die haben wir alle...-summt mit, beugt sich dann zu Charrie und zischt- Angel gehört mir, BITCH!

Manu: C'est vrai... -wirft Charity und Gran einen irritierten Blick zu-

Charity: -dreht sich mit einem empörten Luftschnappen zu Gran, zischt zurück- Du würdest es nicht wagen..!

Gran: Hm? Was wagen? Yeyyy, yeyyy ahaaaaa -singt mit und tanzt elegant davon-


Aufgabe 19: Die Lehrer (also Mr DeLuce again) starten einen Aufruf, an Weihnachten auch an andere zu denken, die es nicht so gut haben wie die Aldcrest-Schüler und organisieren deswegen Weihnachtspakete für ein verarmtes afrikanisches Dorf. Wer spendet etwas für die Pakete? Was spendet er oder sie?


Lilly: Erin. Es spendet sicher Erin. Die KANN gar nicht ohne.

Lara: Oh ja, auf jeden Fall. So einen fetten Präsentkorb.

Betty: Charity ebenfalls - steckt ja schon im Namen. *geht nicht ohne schlechten Wortwitzen*

Lilly: Und ... hmmm... würde Isa spenden? -sieht zu Ivy-.

Ivy: Hm. Mit Ben zusammen sicherlich.

Lara: Riley vermutlich auch - eine nette Kiste voller Sportsachen. :D

Lilly: Naja, ob Ben das machen würde... der sitzt vermutlich depressiv am Fenster und sieht zu, wie Riley mit PJ spendet *singt* Hey big speeeendeeeeeeeer..

Betty: War das mit dem zwei Gläsern Wein gelogen, Lilly?

Lara: I think so...

Ivy: Angel: nope.

Betty: Sowas von Nope.

Ivy: Alk, Lilly?

Lara: xD

Lara: ZURÜCK ZUR DISKUSSION

Lilly: Absolut XD

Lara: Also Blair: Doppel nope.

Betty: Wie steht's mit Manuela? Bei ihr kann ich es mir durchaus vorstellen.

Lara: Stimmt, bei ihr und bei Rory, Evie und dem ganzen Verbund auch noch.

Lilly: Elijah macht da sicher auch mit und Derra? Derra auch... oder Lilly?

Ivy: Jacky auf jefen Fall.

Lilly: Und Wyn XDDD NICHT

Ivy: :p

Lara: xDD

Lilly: Sonst noch jemand? Elijah ist zu sehr im Stress, Gran verplant Weihnachten..., aber vielleicht Alex...

Lara: ... Zusammen mit Sky vermutlich

Betty: Stimmt, Alex gibt es ja auch noch... Wann sind das so viele geworden? o.O

Lilly: Hahahahhahah... das ist ne VERDAMMT gute Frage XD

Ivy: Kondome schützen ....

Betty: In dem Fall nicht...

Lara: ..... xD

Ivy: Nicht mehr.

Lilly: Huh,...ich sollte mir.... *räusper* ... nächste Frage....


Aufgabe 20: Was wäre das perfekte Geschenk für jeden Schüler?


 

Leicht verwirrt und desorientiert stand Lara in einem riesigen Supermarkt. Um sie herum zweigten überall verschiedene Gänge ab, über denen Schilder wie „Haustierzubehör“, „Wurst und Käse“ oder „Scharfe Waffen!“ hingen. 

Das Mädchen blickte auf ihre Liste und seufzte. 

„Wie zum Teufel soll ich hier denn Geschenke für die Pappnasen finden?“

Natürlich gab ihr niemand eine Antwort und grummelnd machte sie sich an die Arbeit, irgendwelche Weihnachtsgeschenke für die Aldcrest'schen Schüler zu finden.

 

Angel

„Angel, Angel, Angel...“, murmelte sie vor sich hin und machte einen Bogen um die „Scharfe Waffen“-Abteilung. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie ihm so etwas nicht in die Hand drücken wollte.

„Eine schöne pinke Stola vielleicht?“, fragte Lara ins Nichts und griff sich den fusseligen Schal aus der Karnevals-Abteilung. Sie betrachtete ihn einige Sekunden und legte ihn dann wieder zurück. Lara hatte in der Tat keine Lust auf einen Amoklauf seitens Angel, wenn er sein Geschenk sah. Sie musste etwas Besseres finden. 

Kurzerhand zog sie ihr Handy hervor und wählte eine Nummer.

„Elijah Morgan hier?“, meldete sich der Junge und Lara hob stirnrunzelnd eine „Fickt euch doch alle“-Buttonsammlung hoch, während sie sich mit der anderen Hand das Handy ans Ohr presste.

„Ey, Lijah… Du bist doch sowas wie Angels Bro, oder? Was könnte ich dem Clown zu Weihnachten schenken?“, fragte sie und steckte sich in der Süßigkeiten-Abteilung ein paar Kekse ein.

„Warum solltest du… Ähem, vielleicht ein nettes Buch?“, schlug Elijah vor und Lara schnaubte.

„Guter Scherz. Warte mal…“ Sie war in der Haustier-Abteilung angekommen und hatte etwas ins Auge gefasst.

„Ich denke, ich hab' was. Sag mir nur noch zwei Sachen: Groß oder klein, und ist Angel eher so der blaue oder pinke Typ?“

Elijah war die Verwirrung anzuhören. „Klein und… blau, denke ich?“

„Alles klar, danke“, sagte Lara, legte auf und griff sich einen großen pinken Anti-Aggressionsball für Hunde.

 

Erin

„Hmmm“, machte Lara und wanderte durch die Garten-Abteilung. Irgendwas sagte ihr, dass sie hier ein Geschenk für Erin finden würde, nur gab es viel zu viel Auswahl. 

Es gab ein automatisches Bewässerungssystem für Hauspflanzen, ein Vogelhäuschen, welches man sich ans Fenster hängen konnte, verschiedene (natürlich magische) Dünger und ganz in der Ecke entdeckte sie ein kleines Schild für den Vorgarten, auf welchem fett „Lassen Sie ihren Hund bitte wo anders kacken!“ stand.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Erin dass nicht gebrauchen kann. Zumindest nicht in Aldcrest“, murmelte Lara und stieg über einen reduzierten Gartenschlauch hinweg. 

„Hey, das könnte doch was sein!“, sagte sie und nahm ein Mini-Gewächshaus-Set + Blumensamen aus dem Regal. Wer wollte nicht schon immer mal Tulpen und Petunien im eigenen Zimmer züchten?

 

Evelyn

Nach einigem Suchen war Lara wieder in der Haustier-Abteilung gelandet. Sie wusste, dass sie Evelyn nicht auch einen Anti-Aggressionsball schenken konnte, also hatte sie sich daran gemacht, etwas für ihren seltsamen Haus-Panther zu suchen. Jemand musste schließlich auch einmal an die Tiere denken. 

„Was frisst so ein Haus-Panther überhaupt?“, überlegte Lara und sah sich das Angebot an. Lebende Grillen, tote Schnecken, hoffentlich sehr tote Spinnen in irgendwelchen Einmachgläsern. Sie glaubte nicht, dass Skad dieses Essen akzeptieren würde, außerdem hatte Lara nicht vor, sich irgendeinem dieser Gläser auch nur bis auf einen Meter zu nähern, weshalb sie schnell in Richtung Wursttheke verschwand und zwei Kilo Hackfleisch orderte. 

 

Gran

„Oh Shit“, bemerkte Lara, als sie den Namen auf ihrer Liste sah. Was sollte sie dem Kerl bloß schenken? Eine Urkunde mit „Freundlichster Mitarbeiter der Monats“? Ein paar glückliche „You can do it!“-Sticker? Einen Gutschein zum Eis essen?

Himmel, Lara hatte keine Ahnung.

Grübelnd streifte sie durch die Gänge. 

„Ob Gran wohl guten Wein zu schätzen weiß?“, fragte Lara und prüfte stirnrunzelnd den Wein-Bestand des Supermarktes. Letztendlich entschied sie sich allerdings dagegen und suchte weiter. Sie rief sich noch einmal das Bild des Jungen vor Augen. 

„Hmmm, dürr, kränklich, wirkt müde… HA! Ich hab's!“, rief Lara triumphierend aus und hüpfte beschwingt durch die Gänge zu ihrem Ziel. 

Als sie endlich die Schlafmaske, welche bedruckt war mit zwei geöffneten Augen, in den Händen hielt, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Und weil Lara gute Laune hatte, packte sie zu der Schlafmaske sogar noch einen „Mommys #1“-Anstecker.

 

Ben

Seltsamerweise war das Erste, was der professionellen Shopperin Lara in den Sinn kam, ein paar Ohrenstöpsel. 

Sie blätterte in der Reisen-Abteilung in ein paar Zeitschriften und Katalogen, hauptsächlich aus eigenem Interesse, doch auch dort fand sie kein passendes Ziel, wohin sie Ben schicken konnte, damit er ein paar Stunden Ruhe vor seiner Mutter haben konnte. 

„Ben spielt doch Theater…“, überlegte Lara laut und sah sich prüfend um. Doch sie konnte dem armen Jungen auch keine Sammlung der besten Musical-Hits aus dem letzten Jahrhundert aufs Auge drücken, das brachte sie dann doch nicht übers Herz. 

Doch sie blieb in der Abteilung für DVDs, denn das erschien ihr für den Moment die einfachste und unkomplizierteste Lösung. 

Gegen Ende schwankte sie zwischen „Fit werden mit Jorge – Auch DU kannst es schaffen!“ und „Erwecke das Selbstbewusstsein in dir – Eine Schritt für Schritt Anleitung zum Erfolg“, entschied sich letzten Endes dann aber doch für Letzteres.

Selbstbewusstsein konnte man schließlich immer gebrauchen.

 

Derra

Beschwingt ging Lara ein letztes Mal durch die Regalreihen und summte ein undefinierbares Lied vor sich hin, während sie nach einem Geschenk für Derra Ausschau hielt. 

„Komm schon, irgendwas muss es für den Onkel doch geben…“, murmelte sie und ließ ihren geschärften Blick schweifen. 

Sie widerstand der Versuchung, sich eine „Schülersprecher des Monats“-Schürze zu schnappen und landete schließlich wieder in der DVD-Abteilung. 

„Der Kerl mag doch Star-Wars, oder?“, fragte Lara, die natürlich mal wieder keine Antwort bekam und langsam sehr froh darüber war, dass sie keiner dabei beobachtete, wie sie beim Einkaufen Selbstgespräche führte. 

Schulterzuckend nahm Lara eine Star-Wars Collectors Edition mit sprechender Yoda-Figur aus dem Regal und machte sich auf zur Kasse.

 

*

Ivy ist nicht unbedingt voller Ideen, was die Geschenke der für sie ausgewählten Kandidaten holen soll und macht es sich einfach, in dem sie die Betroffenen einfach mit in die Stadt nimmt und sich von ihnen einige Dinge zeigen lässt.

Warum schwer machen, wenn es auch einfach geht? ;)

 

John

Kalt war der Tag und Frost haftete an den Scheiben des Zuges, in dem Ivy mit John saß und beide eher müde auf die verschneite Landschaft von Aldcrest blickten. 

„Warum fahren wir noch einmal in die Stadt?“ Gähnend sah der Ire zu seiner Begleiterin. 

„Ich will meinen Horizont erweitern und mit deiner Hilfe neue Lektüre auswählen ...“ Ivy stützte den Kopf auf, unterdrückte ihrerseits ein Gähnen. 

„Und das hättest du nicht mit deinem Freund machen können?“ 

Sie schüttelte den Kopf. „Haben den selben Büchergeschmack.“ 

Die Augenbrauen des Woods gingen in die Höhe. „Und wohin genau soll es jetzt gehen?“ 

Leicht grinste Ivy. „In jeden blöden Bücherladen, bis das passende gefunden wurde ...“

„Das … ist ein wirklich großer Buchladen.“

„In der Tat.“ John schritt vor, durch die Reihen, während Ivy folgte, aufmerksam seinen Blicken folgte.

„Hast du etwas bestimmtes im Sinn?“ Fragend drehte sich der Junge zu ihr um und Ivy zuckte mit den Schultern. „Ähm … Weiß nicht … Was ist denn so interessant?“

John zog sie in einige Regale weiter, bog ab. „Diese hier sind sehr zu empfehlen.“

„Das … sind Lexika über die Fauna und Flora der verschiedenen Kontinente ...“

„Ja. Das sind sie.“ John zog einen Band aus dem Regal, blätterte darin herum.

„Und das findest du interessant?“

„Nein, eigentlich nicht. Aber ich dachte, dich würde das interessieren.“

Ivy seufzte, verschränkte die Arme. 

„Du siehst nicht zufrieden aus.“

„Oh, ich bin … sehr … zufrieden ...“ presste sie zwischen den zusammen gepressten Zähnen hervor. 

John zog die Stirn kraus. „Du hast diesen Todesblick aufgesetzt.“

„Ich gucke immer so ...“

„Nein, tust du ni ...“

„WÜRDEST DU MIR JETZT EINFACH MAL ZEIGEN, WAS DU LESEN WÜRDEST?! DANKE!“

John zuckte zusammen, hob die Hände. „Ist ja gut, ist ja gut.“ Damit zog er einen Schokoriegel aus der Hosentasche, steckte ihn Ivy in den Mund und schob sie vorsichtig in die nächsten Reihen.

„Damit befasse ich mich im Moment ….“ Er hielt ihr ein Buch unter die Nase.

„Alpakas … Du liest ein Buch über … Alpakas?“

„Sehr interessante Tiere. Und ich wollte mir die ganze Reihe holen.“ John deutete auf die ganzen Exemplare des Verlages Bloomsbury.

„O … kay ...“ Ivy blinzelte, sah zu dem Buch, zu John, wieder zu dem Buch.

„Und welche hast du noch nicht?“

„Die Bände über Lamas, Widder, Zwergwacheltn und Polarfüchse.“

Ivy nickte. „Cool cool ...“ Mit dieser Antwort schob sie John Richtung Ausgang, zurück zur Bahnstation.

„ … das nächste Mal, wenn Lilly dich beauftragt, ein Weihnachtsgeschenk für mich auszusuchen, kannst du mich auch direkt fragen.“

„HatsienichthatsienichtHATSIENICHT!“

 

Alex

Ivy schlenderte eingehakt bei Alex die engen, kleinen Gassen entlang, während dieser nicht ganz weiß, was los ist. 

„Ich dachte, es wäre mal ganz nett, wenn du aus dem Internat kämst.“

„Du hast mich mitten aus dem Chemieunterricht gezerrt!“

„Sollte mir das Leid tun?“

„Ich glaube nicht, dass Monsieur Fouet davon so begeistert ist ...“

„Ach, glaub mir. Der legt sich nicht mit mir an ...“

„Er hat dir mit Säure gedroht.“

„Ach, ich hab Streichhölzer ...“

Alex schluckte. „Du bist aber nicht mit der Schuldirektorin verwandt, oder?“

Nur ein diabolisches Grinsen war die Antwort …

„Was ist los?“ Alex war abrupt stehen geblieben, sah zu einem der Schaufenster, dessen darüber liegendes Schild Ivy informierte, dass es sich um ein Schreibwarengeschäft handelte.

„Brauchst du da was von?“

„Nein … schon … Eigentlich nicht.“ druckste Alex herum, doch die Gastautorin hörte ihm nicht weiter zu, rollte nur mit den Augen und zog ihn hinein. Schließlich war sie ja wegen dem jungen Mann hier.

„Der ist echt schön ...“

Ivy sah blinzelnd über die Schulter von Alex. „Ja?“

„Ja.“ Der Junge strahlte. Beide standen sie vor einer Vitrine mit recht ...*hust* … preisintensiven Füller. 

„Und welcher davon? Der silberne mit den Gravuren?“

„Genau der!“

Ivy nickte, sah heimlich in den Geldbeutel, den ihr Lilly mitgegeben hatte und hoffte, dass ihr nicht der Kopf abgerissen wurde, wenn sie das Budget überzog ...

 

Ace

„Du könntest ...“

„Nein!“

„Aber es wäre ...“

„Ich sagte, NEIN!“

„Willst du nicht wenigstens mal ...“

„Wenn du es noch einmal ansprichst, werde ich dir das Genick brechen.“ Wütend funkelte Ivy Ace an, der die Bunny-Ohren mit einem Grinsen zurücklegte.

„Und den Hass meiner Fans auf dich ziehen?“ kam es spöttisch zurück.

„Oh, glaube mir: Damit komme ich klar ...“ Mürrisch geht Ivy weiter, während der Frauenschwarm von Aldcrest folgte.

„Du hast nicht zufällig deine Tage, oder, Bunny?“

„Du willst dir nicht zufällig eine fangen?“

„So stürmisch?“

„Hmpf ...“ Weiter schritten die beiden durch das große Einkaufszentrum.

„Du solltest mal überlegen, zum Militär zu gehen. Im schnellen Marschieren bist du gut ...“ kam es nach einer Weile von Ace, der der kleineren, jungen Frau folgte.

„Und du solltest dir langsam mal ein Geschenk aussuchen.“

„Hab ich doch schon ...“

„Ich werde diese dämlichen Hasenohren nicht tragen!“

„Aber die sahen doch so sü ...“

„WAGE es nicht, das böse Wort zu sagen.“

„Süß?“

„Grrr ...“

Ace seufzte theatralisch. „So kann ich nicht in Ruhe sterben ...“

„Du stirbst nicht … NOCH nicht.“

„Wenn ich todsterbenskrank wäre, würdest du dann die Hasenohren aufsetzen?“

„Nein. Ich würde dich mit Medikamenten vollpumpen.“

„Awwww. Heißt das, du machst dir dann Sorgen um mich?“ Er zwinkerte Ivy zu, die mit den Augen rollte. 

„Du bist unmöglich ...“

„Du kannst mich leiden ...“

Sie blieb stehen, drehte sich schwungvoll um und hob den Zeigefinger. „Erstens: Ich habe nichts gegen dich. Nichts wirkungsvolles zumindest. Zweitens: Es ist nicht so, dass ich dich nicht leiden könnte. Ich akzeptiere deine Existenz. Im Moment zumindest. Du redest mir nämlich zu viel Blödsinn. Und du hast das böse Wort gesagt. Du bist durch. Für den Rest des Tages ...“

„Kann es sein, dass du Hunger hast?“

„JA VERDAMMT! Mir hängt der Magen schon sonst wo und mein Hund hat mein Frühstück geklaut und gefressen! Und dieser blöde Schoko-Milchshake im Kühlschrank war abgelaufen. Und ich habe kein Bargeld da! Und, wenn ich das Budget von Lilly dafür ausgebe, krieg ich Schoko-Entzug!“

Ace tätschelte ihr der Kopf. Seufzte. „Ich lade dich ein ...“

„Ehrlich? :3“

„Jaaaa. Aber dafür will ich als Weihnachtsgeschenk, dass du die Hasenohren trägst.“

„Ich will die doofen Hasenohren nicht.“ Einen Moment herrschte Stille. „Ich will das Geweih mit den Glöckchen dran und den Bling-Bling-Zeug …“

„Und ne rote Nase?“

„Nee, die war doof ...“

„Okay. Deal.“ Ace zog Ivy mit. „Und jetzt gibt’s Happa-Happa.“

 

Lauren

Dieselbe Stadt. Ein anderer Stadtteil. Ein unbekannter Laden. Und zwei Damen, die beide dick eingemummelt durch die Gassen schritten.

„Wir hätten uns einen besseren Tag aussuchen können.“ meinte Lauren und sah leicht frustriert auf den verschneiten Weg vor ihnen, während unaufhörlich weiterer Schnee von oben fiel.

„Ich glaube, jeder Tag hätte uns diese Eiseskälte und die glatten Straßen beschert.“ Ivy seufzte, zog ihr Tuch über die Nase, was ihr aber auch nicht wirklich half.

„Du hättest nicht so stark auf die Bremsen treten sollen, dann wären wir auch nicht auf die Kreuzung gerutscht.“

„Wären wir so oder so ...“

„Das sagst du doch jetzt nur so.“ Lauren rümpfte die Nase.

„Ja. Ja, tue ich … Aber sieh es mal positiv: Der LKW hat zumindest früh genug gebremst, sonst hätten wir Weihnachten im Krankenhaus verbracht.“

Lauren rollte mit den Augen, schob Ivy weiter. „Also? Wohin jetzt?“

Ivy sah sich fragend um. Und deutete schließlich auf einen bestimmten Laden. „Da rein ...“

„Das ist ein Esoterikladen.“ Skeptisch musterte Lauren diesen.

„Jaaaa. Ich weiß. Aber ich will da trotzdem rein ...“ Ohne weiter auf ihre Begleitung zu achten, zieht die Gastautorin die Schülerin in den Laden …

„Das ist ziemlich sinnloser Kram.“ Nicht gerade begeistert wurde das Sortiment von der 102 Jährigen betrachtet. Räucherstäbchen, Pendel, Schmuckschatullen und Steine. Kräuterzeug und Bücher, während ein Geruch von nicht definierbarem Grünzeug über all dem hing.

„Hier. Sieh mal ...“ Ivy beugte sich über eine Ansammlung von Anhängern. Silber- und Glitzeranhänger, aber auch Krallen, Knochen und nicht definierbare Anhänger.

„Die Kralle hier sieht ganz okay aus.“ Lauren deutete auf eine schwarze Kralle mit Ornamenten. 

Ivy nickte. „Sieht wirklich gut aus ...“ Und preislich definitiv im Rahmen des Möglichen.

„Du grinst so.“ Lauren musterte ihre Begleiterin skeptisch.

„Joa .. passiert … Hey, lass uns was essen gehen ….“

 

Sky

„Uh, schau mal! Ist das nicht süß?“ 

 

Nicht die Stadt. Nicht die bekannten Stadtviertel. Nicht die bekannten Läden.

 

„Und … awwww. Schau doch mal!“

 

Und auch nicht die bekannte Begleitung.

 

„Oh mein Gott! Der ist ja so niedlich!“

 

Ein wenig überfordert hielt Ivy die junge Sky zurück und dirigierte ihre Hündin von den riesigen Futtersäcken weg.

Die drei standen in den Weiten eines Tierladens, unter dem völlig scheinheiligen Grund, Mia Hundefutter zu besorgen. Was nicht einmal gelogen war …

„Und guck mal d ...“

„Skyyyyyyy …“

Jene gluckste. „Tschuldigung. Aber die Tierchen hier sind alle sooooo knuffig.“

Ivy seufzte leise. „Ja. Sind sie. Aber wir sind hier um ...“ 

Sie zog Mia wieder von den Regalen weg, die völlig hin und weg von all den Gerüchen war. 

„ … Hundefutter zu kaufen.“ Und dir ein Kaninchen auszusuchen. Oder zwei. Kam darauf an, was das Geld sagte.

„Aye aye.“ Etwas übertrieben salutierte das Mädchen und sah sich nach der richtigen Abteilung um. 

„Da hinten ist was. Siehst du?“

„Ja. Sehe ich.“ Ivy zog den völlig überdrehten Beagle (und die völlig überdrehte Sky) mit sich.

„Pass auf: Wenn wir alles nötige für Mia haben, gehen wir mal in die Kleintierabteilung, okay? Viecher gucken.“

Aufgeregt klatschte Sky in die Hände. „Abgemacht!“

„Guck doch mal, wie süß die sind.“ Sky beugte sich aufgeregt in die Box mit den Hasen und Kaninchen und war scheinbar hin und weg, während Ivy neben ihr damit beschäftigt war, Mia zu erklären, dass man nicht alles essen konnte, was man fand.

„Welches davon?“

„Na, alle!“ kam es beinahe euphorisch von der kleinen Hawaianerin.

„Ich mag die gefleckten ...“

„Das weiße und das schwarze sind total süß ...“

Ivy musterte die beiden Kaninchen. „Ja?“

„Ja, sind sie!“

Unauffällig linste die Gastautorin auf die Preisschildchen und schluckte. „Ja … total … tolle … Kaninchen.“ Sie sah sich schon einen Kopf kürzer gemacht, wenn man bedachte, dass der Geldbeutel von Lilly beinahe erschöpft war.

„Dann … geh doch schon mal vor und nimm Mia mit und warte beim Wagen, okay?“

„Okay, mache ich … Wo … ist Mia?“

Ivy schluckte und wollte es eigentlich nicht wissen.

„Die ist schon im Auto … am Auto, meine ich. Ganz bestimmt. Sie ist schlau. Die macht sicher keinen Blöds ...“

RUMMS …

Als auch schon die ersten Schweineohren über den Boden kullerten, wollten weder Sky noch Ivy sich umdrehen.

„Haben wir was gesehen?“

„Ich sehe nie was, Sky. Nie.“

 

*

Es war kurz vor Weihnachten und Franzi verspürte ein freudiges Kribbeln im Bauch, als sie sich hinsetzte, um sich die passenden Weihnachtsgeschenke für ihre Auserwählten zu überlegen. Sie liebte es, Geschenke zu verteilen, doch leider wurde ihr schnell klar, dass sie Sechs nicht gut genug kannte, um ihnen eine wirkliche Freude zu bereiten. Somit half nur eins. Unauffällig nachfragen.

Franzi sah endlich die Chance, ihren Detektivmantel, der inzwischen leicht mitgenommen aussah, anzuziehen. Mit Stift und Papier bewaffnet machte sie sich auf den Weg. Die Mission konnte starten.

 

Manu

Mit drei Küsschen begrüßte sie Manuela. „Salut ma chèrie!“

Diese lächelte ihr etwas irritiert zu. 

„Ich hätte da eine Frage an dich.“

„Ist das für ein Schulprojekt?“

Franzi nickte schnell.

„D’accord. Was möchtest du wissen?“

„Also, Manu, du kommst aus Frankreich, liest viel, bist intelligent. Aber gibt es denn auch etwas, was du gerne einmal lernen würdest?“

Manu schien kurz nachzudenken. Dann nickte sie. „Oui. Ich möchte unheimlich gerne Stricken lernen.“

„Toll!“, Franzi grinste breit und zückte ihr Handy. Im Gehen rief sie der Französin noch ein Dankeschön zu, dann wählte sie die Nummer. „Hallo Omi! Du hast doch immer gesagt, du würdest mir so gerne das Sockenstricken beibringen? Genau, weil man nie genug Socken haben kann. Aber Oma, kannst du das auch einer Freundin zeigen? Ja? Super. Ich sag dir dann nochmal Bescheid. Ja, sie braucht sicher auch eine Mütze. Okay. Danke, Oma!“

 

Charity

Lange hatte Franzi überlegt, was sie Charity fragen könnte, um den Hinweis für ein passendes Geschenk zu finden, doch als sie jetzt vor ihr stand, waren all diese Fragen plötzlich weg. Ohne zu überlegen sprudelte es aus ihrem Mund. „Wieso um alles in der Welt magst du Angel?“

Charity riss die Augen auf und Franzi wurde klar, in welch blödes Fettnäpfchen sie wieder einmal getreten war. Warum musste sie auch immer genau das sagen, was andere verletzen konnte?

Charity schwieg.

„Also, ähm… Tut mir leid, ich meine nur… Du bist so ein liebes Mädchen, eine tolle Freundin und dann Angel? Ausgerechnet der fieseste Junge der Welt?“

Charitys Wangen röteten sich vor Verlegenheit und unsicher zupfte sie an ihrem Pullover.

„Mist. Das hätte ich nicht sagen sollen.“ Hektisch räumte Franzi Block und Stift zusammen. „Ich muss dann auch los. Bis später.“

Schnell lief sie den Flur entlang, bloß weg vom nächsten Fettnäpfchen. Doch etwas Gutes hatte das Ganze zumindest. Neben der Einladung für einen Mädelsabend würde Franzi ihr auch noch einen Ratgeber für den richtigen Männergeschmack schenken.

 

Isa

Als Franzi aus dem Fenster blickte, entdeckte sie Isa, die sich durch das Schneegestöber kämpfte. In diesem Moment wurde ihr klar, welche Last das Mädchen auf den Schultern tragen musste, ständig die Gegenwart der Geister zu spüren und diese auch zu sehen.

Die Tür zum Schloss wurde geöffnet und vor Franzi stand ein kleiner Schneemann.

„Hey Isa! Wie geht’s dir?“ Sie versuchte sich vom Schnee zu befreien und murmelte nur leise etwas vor sich hin.

Vielleicht wäre eine Schildkröte prima? Knuffig, kein Plappermaul und bestimmt ein guter Zuhörer.

Franzi ergriff die Initiative. „Wünschst du dir etwas Schönes zu Weihnachten?“

Isas Gesicht war inzwischen wieder zu erkennen, doch sie zitterte. Schüchtern sah sie Franzi an. „Du musst mir nichts schenken“, sagte sie leise. Franzis Gesicht fing an, einer Tomate zu ähneln.

„Wie kommst du denn darauf?“ In Isas Mundwinkeln deutete sich ein kleines Lächeln an.

Mit Ryans Eintreffen kam ihre Rettung. „Öhm, ich muss weiter. Bis später!“

Für Isa würde es die Schildkröte geben. Egal, was Lillys Geldbeutel sagte. Und eine feste Umarmung gleich dazu.

 

Ryan

Franzi schlitterte auf ihren nächsten Kandidaten zu und blieb kurz vor ihm schwer atmend stehen. Ihr Schnaufen machte Ryans definitiv Konkurrenz. 

„Hey!“, keuchte sie. Ryan zog die Augenbrauen hoch und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„Was?“, schnaufte er.

Das brachte Franz vollkommen aus der Rolle. Sie fragte sich, ob Ryan den ganzen Tag etwas anderes machte, als Computerspiele zu spielen. Doch dann ermahnte sie sich, ohne Vorurteile an die Sache ran zu gehen.

„Also, ähm… Ich mache da so eine kleine Umfrage. Und da bräuchte ich deine Aussage. Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen?“

„Als ob das irgendwen interessieren würde.“

„Tut es“, versicherte Franzi. „Also?“

„Die Weltherrschaft!“, antwortete Ryan und setzte einen gruseligen Blick auf. 

„Oh.“

„Und jetzt entschuldige mich, ich muss meine Armee für den großen Kampf bereit machen. Wenn ich es dann mal geschafft habe, an der Spitz der Welt zu stehen, darfst du vielleicht meine Hofdame werden.“ Mit lautem Keuchen ging Ryan Richtung Jungsszimmer und ließ eine irritierte Franzi zurück. „Okay, das könnte schwierig werden. Mehr als Krone und Zepter sind da wohl nicht drin.“

 

Riley

Nachdem sie fast zu einer Hofdame wurde, erhoffte Franzi sich von Riley ein bisschen mehr Normalität. Eine Idee für ihr Geschenk hatte sie bisher noch nicht, hoffte aber, durch ein Gespräch mit der Sportlerin inspiriert zu werden.

„Huhu Riley! Na alles klar bei dir?“

Riley nickte bei dir fröhlich. „Jap! Alles prima.“

„Freust du dich schon auf die Weihnachtsferien?“

„Oh ja! Endlich etwas Ruhe vor Fouet und verrückten Mitschülern.“ Sie hielt kurz inne. „Obwohl, verrückt sind wir doch alle.“

Franzi lachte. „Gibt es denn etwas, was du dir immer schon vom Weihnachtsmann gewünscht, aber nie bekommen hast?“

Misstrauisch sah Riley sie an. „Was führst du im Schilde?“

Franzi setzte eine unschuldige Mine auf. „Nichts. Ich meine ja nur, weil ich mir zum Beispiel immer die coole Tasche von Hermine in Harry Potter gewünscht, aber nie bekommen habe…“

„Warum nur?“, lachte Riley. „Aber stimmt, so was gabs bei mir auch. Ich wollte immer eine Achterbahn hinterm Haus haben. Meine Eltern waren der Meinung, die würde zu viel Platz wegnehmen. Also ob!“

Franzi unterdrückte ein Lachen. Geschenk: Ein Ausflug in den Gruselpark von Hastingway.

Als kleines Extra: Kotztüten.

 

Tate

Wohl am schwierigsten war es für Franzi gewesen, Tate zu finden. Nachdem sie die ganze Schule durchsucht hatte, machte sie sich auf den Weg ins Dorf, wo sie Tate zusammen mit Derra an einem Tisch sitzen sah. Zwischen ihnen zwei Bier. 

„Hallo!“, begrüßte sie die beiden. Bei Tate hatte sie eigentlich nochmal den Trick mit dem Schulprojekt anwenden wollen, aber wenn nun Derra daneben saß. Trotzdem, einen Versuch war es wert.

„Tate, ich brauch deine Hilfe bezüglich eines Schulprojekts.“ Beide schauten sie skeptisch an. Franzi versuchte, Derra unauffällig ans Bein zu treten, damit er mitspielte. Plötzlich schrie Tate auf. Sie hatte sein Bein getroffen. „Oh, sorry, war keine Absicht“, murmelte Franzi.

„Also, ich wollte wissen…“, fieberhaft überlegte sie unter Derras fragendem Blick, „…was du brauchst, um den stressigen Alltag zu überleben.“ Welch blöde Frage. Tate lachte auf. „ Ein gutes Bier und…“ Derra unterbrach ihn. „Franzi weiß sicherlich, was du meinst.“ Diese stand auf und verabschiedete sich hastig, bevor ihr unauffälliger Plan noch aufflog. 

Ein Fass Bier und eine Backform für Tates Spezialkekse also.

 

*

"Ist das euer Ernst?" Fassungslos starrte Lilly die vier Mädels an. "In mein Büro!"

"Lilly, du hast mit Socken und Unterhosen eine Linie auf den Boden gelegt, meinst du das mit Bü..."

"IN MEIN BÜRO!"

Allgemeines Augenrollen. Doch dann traten die vier über die improvisierte Absperrung aus Wäsche, zu ein paar achtlos auf den Boden geworfenen Kissen und einem Pappschild, das jemand mit einem alten Erdbeerkaugummi an die Heizung geklebt hatte. Püro, stand darauf in sehr krakeliger Schrift.

"Und wieder mal einer dieser Momente, in denen wir dem Rechtschreibprogramm danken können", murmelte Lara leise, während Ivy unauffällig "Wer das liest, ist doof" mit einem Kugelschreiber darunterschmierte. Sehr erwachsen. Lilly stemmte die Hände in die Hüften.

 

"Ihr habt alles ausgegeben?" Betretene Blicke zum Boden. Oder vermeintlich betretene. 

"Alles, alles? Für die Schüler? Das gesamte Budget?"

Wieder Schweigen.

"Und KEINER... ich wiederhole, KEINER von euch ist auf die Idee gekommen, mir nen Schokoriegel mitzubringen?"

"Oh... ach, DA liegt das Problem." Betty begriff. "Ich dachte, das ging drum, weil wir so viel Geld ausgegeben haben."

"Ne, zahlt die Schule", erklärte Lilly. "Schweigegeld, damit wir nicht veröffentlichen, was wirklich im Lehrerzimmer vorgeht oder den Lebenslauf von Fouet diskutieren. Oder den Inhalt seiner Schubladen."

"Oh, na dann."

Ivy reichte einen Schokoriegel herüber. Er war angekaut.

"Ist abgelaufen", erklärte sie. "Aber Schokolade wird ja nie schlecht, oder so."

Grimmig nahm Lilly den Riegel. "Fein." Sie kaute. Dreißig Sekunden später war ihre gute Laune zurück. "Sooooo" Quietschfröhlich klatschte sie in die Hände. "Dann kümmert sich Mama2 mal um die fehlenden Schüler."

Im Rausgehen beugte sich Lara zu Ivy herüber. "Alter... was hast du in den Riegel getan?"

Betty blinzelte. "Wen interessiert's. Die sehr viel wichtigere Frage lautet: Hast du noch mehr davon?"

 

PJ

Lilly hatte sich in einen neongrünen Sitzsack eingerollt, der in manchen Bundesländern verboten war, da die Farbe Augenkrebs und epileptische Anfälle verursachte und zappte durch die nachmittäglichen Gerichtsshows. Als die Werbepause anlief, fischte sie das Telefon aus einer Chipstüte und wählte eine Nummer.

"Ja, hier Lilly... ja, ich sehe gerade ihr Sonderangebot für die Special DVD Edition Desperate Housewives im pinken Schmuckschuber... ja, ist ein Weihnachtsgeschenk... Adresse? Pharrell Jackson, Aldcrest... ja, packen Sie's in braunes Papier ein und schreiben Sie Akkubohrer drauf."

 

Lilia

Eine bunte Werbung kündete von einem günstigen Profi-Online-Blog.

"Ja, hier Lilly... ich möchte einen Ihrer Online-Blogs kaufen. Titel? Lilias Gossip Blog..."

Lilly lauschte und stockte. "Den gibt es schon?" 

Stille.

"WIE VIELE FOLLOWER?" Sie schluckte.... "Wow... wenn ich das Abo für ein Jahr übernehme, habe ich dann Einfluss auf die Uploads?... Oh... ja, das nehme ich... und jetzt: Sperren Sie den Blog. Den Ganzen."

Lilly legte auf. Die würde noch was erleben. Und zu Weihnachten bekam sie einen Maulkorb und Handschellen.

 

Cadie

"Sie haben ihn ermordet, Herr Müller-Schmitt! Sie sind nachts mit der Nagelfeile eingebrochen und haben das Müsli Ihrer Stieftochter mit Zyankali versetzt. Aber nicht Ihre Stieftochter hat das Müsli gegessen, sondern ihr Cousin, Herr Meier, Ihr verschollener Online-Berater. Und durch ihre Abdrücke in der Butter, als Sie sich auf Ihren Sieg hin ein Sandwich geschmiert haben, haben Sie verraten. Sie haben vielleicht das Geschirr entsorgt, aber die Butter haben Sie vergessen."

Gebannt verfolgte Lilly die Gerichtsshow, ehe sie sich wieder an Ihre Pflichten erinnerte. Sie blickte auf die Liste, die Ivy ihr geschrieben hatte. Es war schon die Dritte.

Wenn du nicht bald den Hintern hochkriegst, mach ich dir Feuer drunter, hatte sie darunter geschrieben. Eine Ecke des Zettels war angesengt.

Halbherzig tippte Lilly eine Sms an Lara. 

Ist noch was von dem Hackfleisch für Skaduwee über? Ich brauch was für Cadie zu Weihnachten.

Die Antwort kam prompt.

Du bist echt so faul. Ja,ist es.

Machst du mir ne Schleife drum? :3

 

Janessa

Barbara Salesch verhörte gerade die Hundetrainerin, die zufällig den Koitus zwischen dem Angeklagten und seiner Schwester beobachtet hatte, als sie auf ihrem Balkon die Marihuana-Pflänzchen goss. Wozu Game of Thrones? Familiengericht hatte das alles schon. Lillys Handy klingelte.

"Hi, hier Nessa."

"Hi...", machte Lilly unsicher. "Was hab ich diesmal falsch gemacht?"

"Na, wenn du schon so fragst... zufällig hab ich gesehen, dass du einen Klamottengutschein auf meinen Namen ausgestellt hast."

"Woher...?"

"Es steht auf Lilias Blog."

"Oh."

"Jedenfalls habe ich dazu nur zwei Sachen zu sagen."

"Ich höre." Lilly zog schon mal vorsorglich den Kopf ein.

"Erstens. Dein Ernst? Dieser Laden? Da kauft vielleicht Ryan ein oder Ace hat sein zweites Hemd da her."

"Warte, der hat mehr als eins?"

"Steht auf Lilias Blog."

"Boah, was steht eigentlich NICHT auf diesem Blog?"

"Zurück zum Thema. Ich will den nicht. Du willst mir ne Freude machen? Such dir eins meiner Lieblingsgeschäfte. Ein bisschen Research ist ja wohl nicht zu viel verlangt."

"Woher soll ich..."

"Der Blog. Kategorie: The Queen."

"Oh Mann..." Lilly rutschte tiefer in den Sitzsack.

"Zweitens: Der Wert. Ernsthaft? Sei nicht so geizig. Selbst der Wutball für Angel hat mehr gekostet als dieser Gutschein."

"Bääääääääh, dann geh doch zu Lara."

"Ich WOLLTE zu Lara. Die war schon ausgebucht. Also... erhöhe mal den Wert. Das ist ja peinlich, du Geizliese."

Sie legte auf.

"Dir auch nen schönen Abend", brummte Lilly. Na toll... jetzt hatte sie verpasst, wer den Hund der Nachbarin aus Rache mit dem Tretroller überfahren hatte.

 

Rory

Irgendwie hatte Lilly Rorys Namen übersehen. Doch Ivy hatte ihr ein paar wütende Memos geschickt und erklärt, nie wieder die Organisation zu übernehmen.

"Was soll ich ihr denn schenken?"

"Keine Ahnung. Mir egal. Frag Google."

Lustlos tippte Lilly "komische Geschenke" in die Suchleiste.

Jochen Schweizer Baggerfahren, war das erste, was sich ihr anbot. (Oh ja, probiert es aus)

Lilly wollte es schon buchen als sie den Preis sah.

"Holla... aber sonst geht's uns gut. Da krieg ich ja den ganzen Bagger dafür."

Sie scrollte weiter. Das nächste war eine Website für kreative Geschenke. Mit ein paar Angaben zur Person kam man zum Traumgeschenk. Lilly klickte sich durch die Fragen für Rory.

Geschlecht: Mann

Alter: 30-59

Anlass: Schwangerschaft

Beziehung: Patenkind

Hobby: Dekoration

Kategorie: Luuuuustig.

Zufrieden bestellte Lilly das Ergebnis. Eine Tasse mit Gesicht und Keksfach. 

Und mit dem Gefühl, heute richtig was geleistet zu haben, schaltete Lilly den Fernseher aus und legte sich schlafen.

 

~*~

 

Nervös und dezent unter Zeitdruck stehend lag Betty in ihrem Bett und starrte die Zimmerdecke an. Das Treffen in Lillys Büro wollte ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ja, sie hatten bereits das gesamte Budget ausgegeben – und dabei hatte Betty noch kein einziges Geschenk besorgt! Doch das Geld war nicht wirklich ihre größte Sorge. Vielmehr die Tatsache, dass alle anderen schon brav auf Geschenkejagd gegangen waren, während sie… Serien geschaut hatte. Und noch nicht einmal die geringste Idee hatte, was sie den Leuten auf ihrer Liste schenken sollte. Herrje, sie wusste ja nicht einmal, was sie ihrer Familie schenken könnte!
„Vom Rumliegen wird’s auch nicht besser…“ Amen, wahre Worte. Seufzend rappelte sie sich auf, wechselte Pyjama gegen richtige, dem schneeigen Wetter angepasste Kleider und machte sich auf den Weg. Sie würde nicht versagen. Sie würde die perfekten Weihnachtsgeschenke finden und wenn es das letzte war, das sie tat!
*hier bitte Mission-Impossible-Theme einfügen. Oder wahlweise auch den Star-Wars-Imperial-March*

Liam
Zitternd wärmte sich Betty gerade die halb eingefrorenen Finger an ihrem Glühwein. Die Tatsache, dass der Weihnachtsmarkt bereits auf dem Marktplatz aufgebaut war, hatte ihr bewusst gemacht, wie viel Zeit sie tatsächlich in ihrem produktivlosen, Serien suchtenden Trancezustand verbracht hatte. Mit einem Zug leerte sie den restlichen Inhalt ihrer Tasse, kramte dann die Liste aus ihrer Jackentasche hervor und starrte auf den ersten Namen. Liam.
„Fuck.“
Tief durchatmen, dann loslaufen. Und Augen offenhalten. Ziellos irrte sie zwischen den verschiedensten Ständen umher, sah allerlei Zeug, das die Welt nicht braucht (Duftkerzen in Delphin-Form, Plätzchen-Ausstecher mit Fellbezug, Engel-Statuen aus Salz…), doch nichts, was ihr auch nur einen winzig kleinen Einfall geben könnte.
Nach einer guten Stunde ließ sie sich mit einem lauten Stöhnen auf eine eingeschneite Bank fallen, wobei ihr herzlich egal war, wie ihre Hose danach aussehen würde. Wenn sie ohne Resultate der heiligen Lilly unter die Augen treten würde, wäre ihr Leben ohnehin verwirkt.
„Ach, was soll’s…“ Kurz entschlossen kramte sie ihr Handy aus den Tiefen ihrer Jackentasche, wo – wie sie schwört – schon mal ein ganzes Schulbuch verloren gegangen ist, und suchte nach Eintrag Evie in ihren Kontakten. Sobald das Freizeichen kam, wurde auch schon abgenommen.
„Green?“
„Hi, Evie, ich bin’s, Betty…“
„Wer?“
„Betty?“
„Kenn ich nicht.“
„Ist ja auch egal. Kannst du mir sagen, was sich dein Bruder zum Geburtstag wünscht?“
„Wieso sollte ich das einem völlig fremden Menschen sagen?“
„Weil du sie … unterstützt, weil du eine sehr … hilfsbereite Person bist.“
„Ah, okay, interessant. Aber glaub mir, wenn ich eine Idee hätte, würde ich die für mich behalten, damit er nicht zweimal dasselbe geschenkt bekommt.“
„…eine sehr hilfsbereite Person bist!“
„Jaaa… Tut mir leid, da kann ich dir echt nicht helfen. Und, äh, wer auch immer dir meine Nummer gegeben hat, sag ihm, dass er mich nächstes Mal um Erlaubnis fragen soll.“
Und damit legte sie auf.
„Sehr geil.“
Und brachte Betty erneut dazu, Selbstgespräche zu führen. Andererseits hatte sie sie auch auf eine Idee gebracht. Vergnügt sprang Lillys Sklavin auf und lief schnurstracks in den nächsten Technik-Laden. Liam hörte doch sicher gerne Musik, oder? Taten die meisten Teenager und sie pokerte jetzt einfach mal hoch. Langsam schritt sie die langen Regalreihen ab. Es gab hunderte von Kopfhörern, in allen möglichen verschiedenen Farben und Formen. Sie hielt bereits schwarze Over-Ears in den Händen, als sie beschloss, dass diese Ausführung viel zu langweilig war, und sich schließlich für ein wunderschön lilafarbenes Paar entschied, das in Verbindung mit seinen blonden Haaren einen tollen Kontrast abgeben würde.
Kurz darauf wurde Betty im nahegelegenen Bastelladen gesichtet, als sie noch ein buntes Pappschild besorgte, um später eine kleine Produktbeschreibung zu verfassen: Blendet nervige Nebengeräusche, wie beispielsweise das Knurren von Hauspanthern oder das Zetern von Hausschwestern, verlässlich aus.
„Perfekt, Numero Uno abgehakt!“ Die schrecklichste spanische Aussprache, die man je gehört hatte. Und kurz darauf ein triumphierendes Kratzen von Stift auf Papier, als der erste Name auf der Liste endlich durchgestrichen wurde.

Ishan
Nachdem die erste Hürde geschafft war, sollte es eigentlich einfacher verlaufen, zu mindestens hatte Betty darauf gesetzt. Doch schon beim zweiten Namen starrte sie bereits wieder ratlos auf die hastig aufs Papier gekritzelten Buchstaben. Ishan… Viel wusste sie über ihn tatsächlich nicht; ein Meister der Verkleidung und oft und gerne mit Energy Drink in der Hand gesehen. Und er kannte Frozen… Nachdenklich legte sie den Kopf schief und kniff die Augen zusammen. Doch, da ließ sich bestimmt was Schönes finden.
Nächster Halt: Warenhaus Kaufhof. Ein Sixpack Energy-Drinks war schnell gefunden, ebenso ein Plüschtier (die flauschige Version von Olaf), die auf Bauchdruck Let It Go singen würde. Das Musikstück entsprach zwar nicht der gewohnten Qualität, würde aber genügen. Der nächste Part war schon etwas schwieriger. Letzten Endes sah sie sich gezwungen, sechs Malblöcke zu kaufen nur des Deckblatts wegen, das ein überaus … Disney-mäßiges (um nicht zu sagen kitschiges) Frozen-Poster darstellte.
Später am Tag saß Betty an ihrem Schreibtisch, auch überfüllte Müllhalde genannt, und starrte abwechseln auf die Dose in ihrer Hand, das Messer in ihrer anderen Hand und die Schüssel vor sich. „Also schön, dann mal los!“ Ihr Murmeln war nur halb so euphorisch, wie es im geschriebenen Zustand wirken mochte, doch eigentlich hatte sie im Endeffekt sogar Spaß daran, mit Mühe und Not irgendwie den Boden des Behälters für extremst koffeinhaltige chemische Gebräue zu entfernen. Sie selbst hatte noch die solche Energy-Drinks konsumiert – eine Tasse Kaffee pro Morgen ließ darauf schließen, wie fatal die Auswirkungen sein würden. Und den Inhalt ohne Dose drumherum in der riesigen Schüssel zu sehen, war auch nicht allzu appetitlich.
Es dauerte länger als erwartet und war auch um einiges komplizierter als erwartet, aber schließlich hatte sie es irgendwie geschafft, zwei Dosen komplett in die Schüssel zu kippen, ohne den Verschluss zu öffnen. Sauber und trocken machen, Schritt eins geschafft.
Vor sich hin summend öffnete sie den Klettverschluss von Olafs Bauch und entnahm die Let It Go-Batterie. Sicher verstaute sie sie in der leeren Dose, bastelte einen provisorischen Boden aus Pappe und hoffte inständig, dass Ishan ein Typ war, der Dosen zusammendrückte, wenn sie leer waren. Dann könnte er sich nämlich ein wunderschönes Winterlied von Idina Menzel anhören.
Auch eine zweite Dose wurde bis auf den letzten Tropfen geleert, danach jedoch mit Plüsch-Olaf ausgestopft, natürlich so, dass beim Öffnen die Karotten-Nase aus der Öffnung herauslinsen würde. Der Boden wurde diesmal nicht allzu stabil ersetzt – vielleicht wollte Ishan den Schneemann ja behalten, er war schließlich wirklich ziemlich knuddelig.
Zum Abschluss erhielt noch jede der sechs Dosen eine neue Verpackung aus Frozen-Postern, vier mit trinkbarem Inhalt, zwei ohne. Doch auf den ersten Blick glichen sich alle. Und jap, Betty war stolz auf sich.

Jacky
Es war schon bewundernswert, wie schnell Kreativität doch wieder ihrer Wege ging, ohne sich auch nur darum zu kümmern, ob sich noch gebraucht wurde oder nicht.
„Jacky…“ Ein heftiges, hyperaktives Fingertrommeln. Die entsorgten Energy-Drinks wurden offenbar nicht vollständig in den Abfluss gekippt. „Okay, okay… Sie ist … ein nettes Mädchen. Sehr nett, immer hilfsbereit. Beliebt. Und … äh .. hat sicher auch viele Hobbies…“ Diese Selbstgespräche würden Betty kein Stück weiterbringen. „Sie hilft manchmal Elay und Derra aus!“ Mit einem triumphierenden Lachen sprang Betty so rasant von ihrem Stuhl auf, dass der hinten umkippte und das Bücherregal aus dem Staate Ikea mit sich riss, der für die Stabilität seiner Erzeugungen ja bekannt war. Miep, Betty auf Energy-Drinks konnte alles zerstören.
Egal, sie hatte eine Idee und musste sie in die Tat umsetzen. Und zwar schnell. Ein Blick auf ihren Kalender wie auch ihre Uhr bewies, dass die Zeit drängte. Wie immer eigentlich. Aber ohne Stress und ohne Druck funktionierte irgendwie nichts.
Bastelläden waren doch etwas Tolles. Freundliche Verkäuferinnen („Tret mir ja nicht noch einmal unter die Augen, du freche Göre! Ich hab wahrlich besseres zu tun, als mir dein Gejammer anzuhören!“), jede Menge nützlicher Artikel („Als ob wir so etwas dahaben. Kalender zum Selbstgestalten sind ja nun wirklich aus der Mode gekommen!“) und unzählige hilfreiche Geschenktipps („Pff, mir doch egal, musst du halt dein eigenes jämmerliches Gehirn benutzen.“). Kurzum, es schien ein kompletter Reinfall zu sein. Wären da nicht die böswilligen Praktikanten mit ihren unnötigen und alles andere als hilfreichen Tipps gewesen („Ich glaube, wenn du die Straße vorläufst und dann zwei mal rechts abbiegst, findest du auf der linken Seite so ein kleines Geschäft – Frühlingszauber oder so? –, das dir auf jeden Fall verkaufen kannst, was du brauchst.“).
Doch obwohl sich die Welt gegen Bettys Mission zu verschwören scheinen wollte, konnte sie am Ende tatsächlich einen dritten Namen von ihrer Liste schreiben und hatte vor sich einen bunten 2016 Kalender mit den unterschiedlichsten Fotos von Jacky und ihren Freunden liegen.

Blair
Bettys erster Gedanke war sofort eine Sammlung von diversen Backmischungen für Kuchen und Plätzchen, Muffins und Torten gewesen. Das dürre Mädchen konnte durchaus mal ein paar Kilo mehr auf den Rippen vertragen. Andererseits war ihr ebenso bewusst, dass Blair die zuckerhaltigen Süßwaren wohl niemals zubereiten würde, was es zu einem nutzlosen Geschenk machen würde, das zudem implizieren würde, dass Betty versagt hätte. Nope, sie brauchte eine bessere Idee.
Zigaretten und Kaugummis waren wohl das Offensichtlichste, aber mindestens genauso einfallslos. E-Zigaretten vielleicht. Allerdings würde Blair damit vermutlich auch nichts anzufangen wissen. Lockenstab, Lippenstift, kurze Rücke… All das besaß die Blondine längst. Genau genommen war die Frage wohl eher, was sie noch nicht besaß. Bisher kannte außer Liam sie zwar niemand allzu gut beziehungsweise war nicht allzu scharf darauf, sie kennenzulernen, doch Betty war sich ziemlich sicher, dass sie aus wohlhabendem Hause stammte.
„Oh mein Gott, ja!“ Aufgeregt klatschte Betty in die Hände und schmiss ihren Laptop an (natürlich ganz sanft, der kleine Christopher musste mit Gefühl behandelt werden). Ein paar Klicks später hatte sie tatsächlich ein 5-Sterne-Wellness-Hotel in einem nahegelegenen Ort gefunden, die sogar Geschenkgutscheine anboten. Wie war das, die Schule übernahm den vollen Preis als Schweigegeld? Nun gut, dann wurde jetzt mal eben das gesamte Luxus-All-inclusive-Paket für die liebe Blair gebucht. 24 Stunden rundum Versorgung mit Massagen, Dampfbädern und hundert weiteren Beauty-Behandlungen, deren alleinige Namen bei Betty nicht viel klingeln ließen. Doch Blair würde es sicher genießen und wenn nicht, konnte sie den Gutschein auch getrost an die Schenkerin zurückgeben, da würden mit Sicherheit keine Einwände kommen (es sei denn, Lilly oder eine ihrer Freundinnen würde davon Wind bekommen… Aber so oder so ließe sich sicher mit Leichtigkeit ein Abnehmer finden).

Heath
Shirts, Pullis, Tops, Sweaters, Daunenjacken… Brauchte Heath vermutlich eher nicht. Würde eh nicht lange dranbleiben. Wäre allerdings auch eine Schande, wenn es so wäre. Für ohnmachtsgefährdete Menschen vielleicht ganz gesund, doch für die breite Masse (*hust* Lilly *räusper*) garantiert unerträglich. Blieb nur die Frage offen: Was wäre eine geeignete Alternative?
Ob es irgendwelche Selbsthilfebücher mit dem Titel „Wie werde ich ein echter Held?“ gab? Vermutlich eher nicht und selbst wenn, würde es Heath wohl eher kränken, auch wenn es nur nett gemeint war. Aber vielleicht konnte Betty ihm eine Box mit diversen Mutproben machen. Unterschiedliche Aufgaben, am Anfang ganz leichte und später werden sie immer schwerer. Das könnte ihn hoffentlich dazu bringen, über seinen Schatten zu springen und letzten Endes zu erkennen, dass er viel talentierter und begabter war, als er glauben mochte.
Gedacht, getan. Nach vier Kärtchen gingen Betty die Ideen aus. Wo sie sich sicher war: Die ultimative Probe würde lauten: „Suche Fouets Katze, nimm sie auf den Arm und streichel sie mindestens zwei Minuten lang, ohne auf eventuelles Fauchen, Kratzen und Bisse (egal, ob vom Tier oder seinem Besitzer) einzugehen.“ Andere Anweisungen forderten von Heath, oberkörperfrei über den Marktplatz zu laufen und sich einen Glühwein zu kaufen (als Belohnung nach erfolgreich absolvierter Aufgabe winkte selbstverständlich ein gemütlicher Saunaaufenthalt) oder mindestens zehn wildfremden Menschen „Fröhliche Weihnachten“ zu wünschen. Auch sollte er sich von einer anderen Person für fünf Minuten in einem Schrank im Keller Aldcrest neben den mutierten Kanalratten einschließen oder beispielsweise den klassischen Friedhofsbesuch bei Nacht (durfte wahlweise auch durch eine verlassene Psychiatrie ersetzt werden) über sich ergehen lassen.
Teilweise waren die Aufgaben wirklich ohne jegliche Überwindungshürde zu schaffen („Klau Cadie einen Keks“), manche waren allerdings auch sehr riskant („Klaue für einen Tag alle Kaffeemaschinen aus dem Internat“). Doch sie war sich sicher: Mit der Zeit musste Heath einfach einsehen, dass auch er mutig sein konnte, so mutig wie jeder andere auch, und dass er alles schaffen konnte, wenn er nur wollte.

Elijah
Ein letzter Name. Sechs Buchstaben. Und null Ideen. Zu mindestens nichts Kreatives oder Einfallsreiches. Wochenplaner hatte er bereits zur Genüge, Kalender ebenfalls. Mit Schulbüchern brauchte Betty ihm genauso wenig zu kommen und die Idee, in Alkoholflaschen gleich aussehende, alkoholfreie Substanzen (Wodkaflasche plus Wasser) zu füllen, würde vermutlich auch nicht allzu gut ankommen.
Miau, für alle anderen, selbst für Blair, hatte sie etwas auftreiben können und jetzt sollte sie an einem Namen, an einer Person scheitern? Nein, das musste irgendwie anders gehen, es musste doch etwas geben, über das sich Elijah freuen würde, dass er gebrauchen könnte…
Schokolade für die Nerven beispielsweise. Oder half das nur bei Mädchen? Egal, er bekam auf jeden Fall schon mal ein paar leckere Schokopralinen. Und dazu vielleicht … einen Gutschein für einen Stripclub-Besuch? Lächerliche Idee. Andererseits … Elay musste wirklich mal abschalten und Pause machen nach den unzähligen harten Arbeitsstunden, die er Tag für Tag hinter sich brachte. Im Notfall konnte er das Geschenk ja an Ace weiterreichen. Obwohl Elay das diesmal wirklich für sich nutzen sollte.
Bettys Entschluss stand fest – nur wie kam sie an so einen Gutschein? Sie konnte ja schlecht in so einen Laden reinlaufen, dazu war sie irgendwie zu weiblich und zu jung. Vielleicht würde ihr ja einer von den Jungs helfen. Tate zum Beispiel, der war ja schon relativ alt. Andererseits würde der in seiner Nebelwelt vermutlich nicht mal checken, was sie von ihm wollte, wenn sie ihm ein Bild zeichnen würde. Als Alternative fiel ihr irgendwie nur Ace ein und der wollte sicher irgendwas als Belohnung. Konnte er bekommen.
Eine Stunde später stand sie mit einer Packung Hundeleckerlies vor Ace‘ Zimmertür und klopfte ungeduldig. Es gab ein empörtes, definitiv weibliches Aufjammern, doch schließlich würde die Tür tatsächlich geöffnet. Und welch Wunder, er hatte in dem Chaos tatsächlich noch seine Boxershorts gefunden war. In Betty machte sich doch tatsächlich ein Stückchen Anerkennung breit.
„Da!“ Freundlich und eloquent wie immer drückte Betty ihm die Tüte mit der Belohnung in die Hand. „Hol mir bitte bis morgen einen Gutschein für einen Stripclub-Besuch. Hier ist meine Adresse—“ (Es wurde ein überdurchschnittlich professionell wirkendes Visitenkärtchen übergeben.) „Wirf ihn bitte einfach in den Briefkasten. Vielen Dank und jetzt viel Spaß noch!“ Und damit wirbelte sie mit glühenden Wangen herum und verschwand hastig um die nächste Ecke, bevor sie Ace‘ freches Grinsen ertragen musste. Eigentlich konnte sie diese Aktion gerade gleich zu Heaths Mutprobensammlung hinzufügen.
Aber hey, nachdem Ace seine Aufgabe tatsächlich erfüllt hatte (bei besagtem Club mal vorbeizuschauen war offensichtlich auch in seinem Interesse gewesen), war Betty tatsächlich in der Lage, die letzten sechs Buchstaben von ihrer Liste zu streichen.
Ungeniert vor sich hin grinsend bestellte sie sich einen weiteren Glühwein.

 

Kommentare: 3
  • #3

    Nature (Freitag, 25 Dezember 2015 00:16)

    Hey! Fröhliche Weihnachten!
    Die Zeit verging jetzt wirklich schnell und wurde mir durch den Adventskalender sehr versüßt!
    Danke nochmal an alle, die einen Beitrag dazu geleistet haben!
    GGLG Nature

  • #2

    Prinzessin Dracula (Donnerstag, 24 Dezember 2015 17:49)

    Frohe Weihnachten, ihr Lieben!
    Danke für einen der schönsten Adventskalender ever! :)

  • #1

    EternalViper (Donnerstag, 24 Dezember 2015 13:29)

    HeyHo xD

    Erstmal wünsche ich euch allen eine Frohe Weihnacht ^^
    Und bedanke mich für diesen wundervollen Adventskalender. Der hat mir jedes Mal den Tag versüßt. :*
    Immer diese großartigen Bilder und die Memes waren echt awesome! ;D Ach es einfach toll xD

    Eine wünsche euch noch einen wunderbaren Tag und viele Geschenke ;D

    BB Eternal